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Zeigen Öffentlichkeit und Transparenz Wirkung in Miltenberg?

Reagiert Helmut Demel auf die Veröffentlichung von Zahlen zur Michaelismesse? Hat die damit geschaffene Transparenz über eine hohes Defizit bei der Stadt zu Fragen von Bürgern geführt? In unserem Amtsblatt Nr. 17 für 2018 kann man folgende Bemerkung von Helmut Demel lesen:

 

"Jetzt, wo gerade unsere fünfte Jahreszeit in vollem Gange ist, will ich nicht Stellung zu den Zahlen nehmen, die im "Boten" bekanntgegeben wurde, aber auf den Bürgerversammlungen tue ich das gerne." Da es sich um ein Zitat handelt, mußte ich den Fehler (wurde anstatt wurden) leider übernehmen, aber zur Sache.

 

Im Boten wurden tausende von Lesern informiert. Das Amtsblatt, in dem sich unser Bürgermeister äußert, aber nichts zum Thema sagen will, bekommen alle Miltenberger ins Haus.

 

Auf Bürgerversammlungen findet man vielleicht ein paar hundert Bürger. Informiert werden also nur wenige. Auch eine Möglichkeit, Dinge klein zu halten und möglichst unauffällig der Vergessenheit anheim zu geben.

 

Aktive, offensive und transparente Information sieht aus meiner Sicht etwas anders aus. Wenn ein Thema Bürger beschäftigt, warum nutzt die Stadt dann nicht alle Möglichkeiten zur Information? Amtsblatt und Internetseite bieten hervorragende Möglichkeiten, Bürger zeitnah und umfassend zu informieren, ohne dass Kosten entstehen.

 

Der Hinweis auf Bürgerversammlungen kann da nur Erstaunen hervorrufen. Mehr zum Defizit mit der Michaelismesse finden Sie hier.

 

Was ist daran eigentlich amtlich?

Salbungsvolle Worte unseres Bürgermeisters findet man übrigens in jedem Amtsblatt. Aber warum stehen diese persönlichen Äußerungen unter "Amtliche Nachrichten"?

 

Was ist daran amtlich? Was ist daran eine Nachricht an die Bürger? Diese Fragen sind ernst gemeint. Ich habe diesen Teil bisher nur überflogen, aber wenn man sich dann doch mal mit dem Inhalt beschäftigt, gehen einem solche Dinge unwillkürlich durch den Kopf.

 

Ein kurzer Blick in andere Amtsblätter offenbart, dort gibt es so was nicht. Unter amtliche Nachrichten in Bürgstadt und Eichenbühl bzw. gemeindliche Nachrichten in Großheubach stehen nur "echte"  Nachrichten.

 

Darf eine Stadt persönliche Äußerungen des Bürgermeisters als "Amtliche Nachrichten" veröffentlichen?

 

Diese Frage kann man zwar als nebensächlich abtun, es passt aber gut zu vielen anderen Fragen hinsichtlich der generellen Arbeitsweise von Verwaltung und Stadtrat in Miltenberg.