Ein Ur-Bayrisches Problem?

Gestern bin ich auf interessante Zahlen gestoßen. Im Vergleich leisten wir uns in Bayern eine unglaublich kleinteilige Verwaltung. Spielt die Größe einer Verwaltungseinheit eine Rolle bei der Qualität? Insbesondere was Informationsfreiheit und Bürgerrechte anbelangt? Kann eine Stadt mit 2.000 Einwohnern ihren Bürger das Gleiche bieten wie eine Stadt mit 20.000 Einwohnern?

  • Bayern                                 12,8 Mio Einwohner          2.031 Kommunen       0% im Transparenzranking
  • Baden-Württemberg          10,9 Mio Einwohner          1.100 Kommunen     32% im Transparenzranking
  • Nordrhein-Westfalen         17,9 Mio Einwohner             396 Kommunen     45% im Transparenzranking
  • Hessen                                   6,2 Mio Einwohner             431 Kommunen        0% im Transparenzranking

Sicher spielen viele Faktoren, wie Fläche usw. eine Rolle. Was bleibt ist der Eindruck, im direkten Vergleich mit BW und Hessen gibt es in Bayern an die tausend Kommunen zu viel.

 

Daran wird sich natürlich nichts ändern. Wer will schon tausend Bürgermeister in die Wüste schicken, abertausende Pöstchen in Stadt- und Gemeinderäten streichen, und zigtausende Verwaltungsstellen einsparen. Ganz zu schweigen von den prachtvollen, dann unnötigen Rathäusern.

 

BW hat das bereits vor Jahrzehnten durchgezogen, ich kann mich noch grob daran erinnern. Meine Heimatgemeinde wurde damals "eingemeindet". Ein schönes Wort für den Verlust der Selbständigkeit. Aber es hat sich gelohnt. Um zukunftsfähig zu sein, muss man hin und wieder auch mal an Strukturen ran.

 

Vielleicht bringt die Initative für transparente Haushalte uns da weiter. Je mehr Zahlen dort sichtbar werden, desto deutlicher wird, was uns das kostet. Ein weiterer Grund, für mehr Transparenz zu kämpfen.